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Gleichwürdigkeit wird dem fundamentalen Bedürfnis aller Menschen gerecht, gesehen, gehört und als Individuum ernst genommen zu werden.

Mit Kindern auf Augenhöhe sein ist nicht zu verwechseln mit Gleichheit, wie etwa >>Gleichheit vor dem Gesetz<<, im rechtlichen Sinne oder Ebenbürtigkeit, wie >>von gleicher Geburt<<, im Sinne von gleich stark.

Gleichwürdigkeit bedeutet nach dem Verständnis von Jesper Juul, der diesen Begriff vor etwa 20 Jahren geprägt hat: Sowohl >>von gleichem Wert<< als Mensch als auch mit demselben Respekt gegenüber der persönlichen Würde und Integrität des Partners.
In zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern ist Gleichwürdigkeit ein ganz neuer Maßstab:
In der natürlichen „Subjekt-Subjekt-Beziehung“ werden die Gedanken, die Reaktionen, die Gefühle, das Selbstbild, die Träume und die innere Wirklichkeit des Kindes genauso ernst genommen, wie die der Erwachsenen.

Die Lebenswirklichkeit der Kinder soll vom Erwachsenen in der Beziehung berücksichtigt werden. Auf diesem Weg wird das Kind unter der Führung der Erwachsenen, zum Mit-Gestalter seiner eigenen Welt.
 

Wir leben in einer Zeit des Übergangs. Die Herausforderung liegt darin, Familien, diese neue Einsicht nahe zu bringen, auch wenn die Erwachsenen selbst in Ihrer Erziehung und Ausbildung als Objekt in der Beziehung behandelt wurden.
Eine Familie, in der einige die Arbeit erledigen, während andere sich zurücklehnen, ist keine gleichwürdige Gemeinschaft, das gilt für Erwachsene wie für Jugendliche.

An einer klassischen Rollenaufteilung, bei der die Frau die Hauptverantwortung für den häuslichen Bereich und der Mann für die Ökonomie übernimmt, ist nichts auszusetzen, solange der Betrag beider Seiten innerhalb der Familie alasl gleichwürdig anerkannt wird.

Die Erfahrung zeigt, dass sich der Wunsch nach gleichwürdigen Beziehungen sowohl in der Familie, als auch in Schulen und in zukunftsorientierten Unternehmen verbreitet.

Gleichwürdigkeit ist die Grundlage für Nachhaltigkeit in Beziehungen.

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