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Um echt und wahrhaftig zu sein müssen wir aufhören Rollen zu spielen, z.B. die Rolle des Vaters oder die Rolle der Mutter. Es reicht, wenn wir sind, wie wir sind, damit haben wir schon genug zu tun und sind gleichzeitig hervorragende Rollenmodelle für unsere Kinder: „Es ist bei uns in Ordnung so zu sein wie ich bin.“
Die wirkungsvollste Alternative zu Lob und Tadel in der Familie ist die echte persönliche Rückmeldung:

• Das gefällt mir, das gefällt mir nicht.

• Das mag ich, das nicht.

Mutter: „Nein, ich will nicht mit dir spielen, ich will meinen Kaffee trinken.“

Die Mutter steht dazu: Ich habe nein gesagt – nicht weil ich Dich nicht mag, sondern weil ich diesen Kaffee trinken will.

Die Forderung nach Authentizität in den familiären Beziehungen bedeutet einen qualitativen Quantensprung, der vielen Eltern in den letzten zwanzig Jahren vor nahezu unlösbare Probleme stellte, wuchsen sie doch selbst in Familien auf, in denen alles andere als Authentizität gefragt war.

Um tragfähige Lösungen zu finden, die weder eine neue Vorschrift noch eine Sanktion darstellen, sind wir gezwungen neue Wege zu gehen, um unserer Führungsaufgabe als Erwachsene wahrzunehmen.

Das heißt nicht, dass wir mit allem einverstanden sein müssen. Es beginnt mit der starken Botschaft: „Ich bin OK.“
In Konflikten mit unseren Kindern können wir darauf zurückgreifen: „Du bist OK, ich habe Dich lieb, aber Dein Verhalten ist nicht OK.“ Verhalten von Person zu trennen, gibt uns die Möglichkeit bei der Sache zu bleiben und den Mensch nicht zu beschädigen.
Bei Authentizität geht es schließlich darum in meine eigene Kraft zu kommen oder zu Ihr zu stehen und mich zu fragen:

Was für ein Mensch und damit was für eine Mutter, was für ein Vater will ich sein? (das lässt sich natürlich in alle Lebensbereiche ausdehnen)

Die gute Nachricht ist doch: Eltern sind nicht perfekt, und brauchen es nicht zu sein!
Wenn unsere Masken fallen, haben meine Kinder, mein Partner, mein Umfeld, erst wirklich die Chance MICH zu lieben.